Chartanalyse Wirecard: lohnt es sich jetzt auf den Turnaround zu setzen?
Wieder einmal wurden die Aktien des Zahlungsdienstleisters Wirecard (WKN: 747206) massiv aufgrund negativer Berichte zur Bilanzierung der Financial Times abgestraft. Demnach seien Dokumente zur Prüfung in Singapur nicht für die Wirtschaftsprüfer zugänglich gewesen. Dies sei jedoch insgesamt für den Konzernabschluss irrelevant gewesen. Unterstellt wurden ebenfalls, dass Wirecard Scheinbuchungen durchgeführt haben soll. Nach Prüfung durch eine beauftragte Anwaltskanzlei stellte sich allerdings heraus, dass es sich lediglich um kleinere Buchungsfehler aufgrund von Qualitätsmängel handelte.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich Wirecard trotz der teilweise massiven Kurseinbrüche weiterhin innerhalb einer übergeordneten Konsolidierungsformation in Form eines Keils. Aktuell notiert die Aktie an der unteren Begrenzung und wurde am Unterstützungsbereich von 110,75 EUR zunächst aufgefangen. Sofern dieser Bereich unterboten wird, droht eine übergeordnete Trendumkehr. Das nächste Kursziel befindet sich demnach am GD200 (weekly, aktuell bei ca. 93,79 EUR). Tiefere Kurse sind in einem solchen Fall allerdings nicht unwahrscheinlich. Solange sich Wirecard hingegen innerhalb der Keilformation aufhalten kann, erwarte ich eine fortgeführte Aufwärtsbewegung. Das erste Kursziel befindet sich beim Widerstand von ca. 132,84 EUR. Kann dieser nachhaltig überwunden werden, gehe ich sogar von einem Breakout auf der Oberseite mit einer übergeordneten Trendfortsetzung aus. Kurse von 200 EUR wären dadurch durchaus realistisch.