Chartanalyse Wirecard: Gefahr der Financial Times gebannt? Lohnt sich die Aktie zum Kauf?
In den vergangenen Monaten geriet die Aktie des Zahlungsmitteldienstleisters Wirecard (WKN: 747206) massiv unter Druck. Verantwortlich hierfür waren vor allem die Vorwürfe der Financial Times zur Bilanzfälschung. Aus diesem Grund setzte das Management einen Sonderprüfer ein. Wirecard konnte hierbei nun einen positiven Zwischenstand zur laufenden Prüfung von KPMG äußern. Demnach sei die Prüfung der Bücher „weitgehend abgeschlossen“. Es wurden dabei bei der Prüfung der Bilanzen von 2016, 2017 und 2018 keine negativen Auffälligkeiten festgestellt. Das finale Ergebnis soll jedoch erst Mitte April veröffentlicht werden. Die Aktie reagierte deutlich positiv auf diese Nachrichten.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich Wirecard jedoch weiterhin innerhalb eines mehrjährigen Abwärtstrends. Zuletzt wurde auch aufgrund der Corona-Sorgen kurzfristig ein neues lokales Tief generiert. Dennoch erachte ich die Aktie als spannend und suche auch unter Investment-Gesichtspunkten nach einer geeigneten Nachkaufgelegenheit. Interessant erachte ich hierbei den Bereich um 78 EUR. In dieser Zone befindet sich das 61,8er Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung ausgehend vom Tief aus 2008/2009 bei ca. 2,92 EUR. Mein Kursalarm ist platziert, hier werde ich meine bestehende Position voraussichtlich ausbauen. Die Slow Stochastik auf Monatsbasis signalisiert ohnehin einen massiv überverkauften Zustand. Sollte sich die Aktie in dieser Zone nicht nachhaltig stabilisieren, drohen weitere Kursverluste bis in den Bereich von 49 EUR. Hier notiert letztendlich das 76,4er Fibonacci-Retracement sowie die lokalen Hochs aus den Jahren 2015 bis 2016.