Chartanalyse Intel: sind die Corona-Auswirkungen schon verarbeitet?
Der Chiphersteller Intel (WKN: 855681) konnte im zurückliegenden Quartal seinen Gewinn um mehr als 33 Prozent auf 6,9 Mrd. USD steigern. Der Umsatz belief sich dabei auf rund 20,2 Mrd. EUR. Vor der Coronakrise ging der Konzern noch von einem Rekordumsatz für das laufende Jahr von ca. 73,5 Mrd. USD aus. Weitere Prognosen aufgrund der aktuellen Situation sind noch nicht bekannt. Nichtsdestotrotz sind auch bei Intel die Auswirkungen unlängst spürbar: das in Q4 19 gestartete Aktienrückkaufprogramm i.H.v. 20 Mrd. USD wurde vorerst gestoppt. Dadurch sichert sich das Unternehmen mehr Handlungsspielraum in der laufenden Krise. Auch Intel verlor einen Großteil seiner Marktkapitalisierung. Das Hoch befand sich zuvor noch bei ca. 70 USD. Die Verkaufswelle stoppte bislang bei rund 44 USD.
Aus charttechnischer Sicht entpuppte sich dieser Bereich als massive Unterstützung. Hier befinden sich die lokalen Tiefs von 2017, 2018 und 2019. Weiterhin wird diese Zone nochmals durch den GD200 (weekly, aktuell bei ca. 45,27 USD) verstärkt. Von hier aus konnte in erster Linie ein massiver Bounce eingeleitet werden. Zwar signalisiert die Slow Stochastik auf Wochenbasis weiterhin einen überverkauften Zustand an, doch erwarte ich aufgrund des noch unsicheren Marktumfeldes eine erneute Gegenbewegung auf der Unterseite. Demnach gehe ich nicht davon aus, dass der Widerstandsbereich bei ca. 58 USD nachhaltig überwunden wird. Vielmehr gehe ich nochmals von einem kurzzeitigen Unterbieten der Kursmarke von 49,50 USD aus. Ab hier erwäge ich den Aufbau einer Long-Position. Sollte jedoch die Unterstützungszone von ca. 44 USD nachhaltig unterboten werden, drohen weitere Abverkäufe bis in den Bereich von 35 USD.