Chartanalyse Merck: deshalb habe ich meine langfristigen Positionen verkauft
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck (WKN: 659990) konnte in den vergangenen Wochen und Monaten seit dem Corona-Abverkauf deutlich zulegen. Mittlerweile wurde sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Das Unternehmen verstärkte sich in den vergangenen Jahren mit größeren Übernahmen. Deshalb plant der Konzern nun die Fokussierung auf organisches Wachstum sowie den Abbau seiner Schulden. Grundsätzlich ist dieser Schritt gut allerdings ergibt sich aus charttechnischer Sicht eine gefährliche Situation, weshalb ich meine langfristigen Positionen vorerst geschlossen habe.
Aus charttechnischer Sicht ist der langfristige Aufwärtstrend bei Merck weiterhin völlig intakt. Nachdem die Aktie seit dem Jahre 2011 in eine beschleunigte Aufwärtsbewegung überging, bildete sie seit 2015 einen mehrjährigen Aufwärtstrendkanal. Aktuell notiert Merck an der Oberkante dieses Kanals und deutete aus Monatsbasis einen Breakoutversuch an. Dieser Widerstand wird nochmals durch das 100er Fibonacci-Extension bei ca. 129 EUR verstärkt. Die Aktie reagierte mit einer ersten Gegenbewegung in diesem Bereich. Ein nachhaltiger Breakout wird erst generiert, sofern Merck einen Monatsschlusskurs sichtbar oberhalb des Aufwärtstrendkanals in Kombination zum 100er Extension generieren kann. Aufgrund der hoch stehenden Slow Stochastik sowie bärischen Divergenzen erachte ich das Chance-Risiko-Verhältnis derzeit eher zugunsten des Risikos. Generiert die Aktie einen false Breakout, so droht eine mehrmonatige oder gar mehrjährige Korrekturbewegung bis zunächst in den Bereich von 99,50 bis 91,30 EUR. Wird der Kanal hingegen nachhaltig überwunden, befindet sich die nächsten Kursziele im Bereich von ca. 149,80 und 162,20 EUR, dem 138,2er und 161,8er Fibonacci-Extension.