In den vergangenen Monaten zeichnet sich bei chinesischen Internetkonzernen sukzessive ein Bild an, dass die chinesischen Kartellbehörden einen härteren Kurs bei der Regulierung einschlagen. Nach dem gescheiterten IPO der Ant Group von Alibaba trifft es nun u.a. auch Tencent (WKN: A1138D). Demnach stehen in der Regulierung vor allem die Fintechs im Fokus. Tencent verfügt über eine große Fintech-Sparte, welche vor allem im Payment-, Banken- und Versicherungsbereich vertreten ist. Diese könnte ggf. ausgegliedert und unter strengeren Regulierungsvorschriften (analog Ant Group) gestellt werden. Dies würde den Marktwert der Sparte deutlich beeinflussen.

Aus charttechnischer Sicht gibt es aktuell allerdings noch keinen Grund zur Sorge. Zwar geriet Tencent nach Erreichen eines neuen Allzeithochs scharf unter Beschuss, allerdings bleibt selbst der mittelfristige, steiler verlaufende Aufwärtstrend weiterhin unberührt. Grundsätzlich gilt: solange sich die Aktie oberhalb dieses Trends aufhalten kann, ist weiterhin auch im mittelfristigen Kontext von steigenden Kursen auszugehen. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass dieser steil verlaufende Aufwärtstrend unter diesen Voraussetzungen gehalten werden kann. Ich erwarte den Übergang in eine mittelfristige Korrektur. Eines der Kursziele befindet sich im Bereich von 55 EUR. Hier notiert das 50er Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung seit Ende 2018. Mein Hauptkorrekturziel würde sich allerdings in der Zone von 48,70 EUR befinden. Hier befindet sich das 61,8er Retracement in Kombination zum Bereich der vergangenen Allzeithochs aus den Jahren 2017 bis 2020. Zusätzlich wird diese Zone durch den GD200 (weekly) verstärkt. An meinen langfristigen Positionen halte ich unverändert fest. Vom Aufbau neuer Positionen nehme ich erstmal Abstand.