Chartanalyse Tencent: Behörden greifen noch stärker zu – Aktie doch noch verkaufen?
In der vergangenen Handelswoche gerieten die China-Aktien nochmals weiter unter Druck. Verantwortlich hierfür war der chinesische Fahrdienstleister, welcher am Freitag sein Delisting von der New Yorker Börse beantragte. Damit beugte sich das Unternehmen dem Druck, welcher sich sowohl von den Behörden aus den USA als auch in China angebahnt hatte. Weiterhin ist der chinesische Gaming und Social Media Gigant Tencent (WKN: A0YHJ8) noch stärker in den Fokus der Marktwächter in China geraten. Künftig muss Tencent vor der Veröffentlichung neuer Apps und Updates die Genehmigung der chinesischen Regulierungsbehörden einholen.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie trotz der Kursschwäche der vergangenen Handelswochen im Big-Picture weiterhin innerhalb einer entscheidenden Unterstützungszone und versucht sich dabei übergeordnet zu stabilisieren. Bei dieser Zone handelt es sich um den Bereich von rund 57 USD. Hier befindet sich der GD200 (weekly, aktuell bei ca. 57,36 USD). Mindestens seit 2010 wurde dieser noch nie nachhaltig nach unten verlassen. Zudem wird die Zone nochmals durch das 61,8er Fibonacci-Retracement der vergangenen Aufwärtsbewegung ausgehend vom Tief von Ende 2018 verstärkt. Auch der Bereich der letzten Allzeithochs von Anfang 2018 bieten zusätzlichen Halt.
Allerdings kann sich die Aktie bislang nicht in diesem Bereich nach oben lösen. Das Bild hellt sich erst auf, wenn der Widerstandsbereich bei ca. 65 USD signifikant überwunden werden kann. In einem solchen Fall wäre mit einem sukzessiven Anstieg bis in den Bereich der Allzeithochs mit dem Zwischenziel bei ca. 73,30 USD zu rechnen. Sollte sich die Aktie hingegen nicht im genannten Unterstützungsbereich stabilisieren können, droht ein weiterer Rücksetzer bis in den Bereich von 50 bzw. 48 USD. Das Big-Picture würde sich dadurch noch weiter eintrüben.