Neben dem steigenden Wettbewerb im Bereich des Video-Streamings belastete den Kurs von Netflix (WKN: 552484) in den vergangenen Monaten ebenfalls die Zinswende in den USA. So verlor das Unternehmen seit dem Allzeithoch im Bereich von ca. 700 USD in der Spitze mehr als 50 Prozent seiner Marktkapitalisierung. Spannend könnte es vor allem am 19. April werden. Hier stehen die Zahlen für das erste Quartal bevor. Folgen hier positive Überraschungen, könnte das Sentiment wieder drehen und die Aktie einen Turnaround einleiten. JPMorgan erwartet einen Zuwachs von vier Millionen Abonnenten, was rund eine Millionen mehr als den bisherigen Erwartungen entspricht. Der Erfolg der zweiten Staffel „Bridgerton“ sowie der letzten Staffel von „Peaky Blinders“ könnten dazu ebenfalls beitragen.

Aus charttechnischer Sicht arbeitet Netflix weiterhin an einer übergeordneten Bodenbildung. Bisher konnte im Bereich des neuen lokalen Tiefs bei 339 USD eine erste nachhaltige Unterstützungszone gebildet werden. Die überkaufte Situation in der Slow Stochastik wurde komplett abgebaut. Kaufsignale stehen hier bevor. Auch das MACD-Histogramm als übergeordneter Trendfolgeindikator steht kurz vor einem entscheidenden Kaufsignal. Dies könnte dabei unterstützen, den Widerstandsbereich von 387 bis 397 USD zu überwinden. Kann dieser nachhaltig durchbrochen werden, eröffnet sich dadurch ein übergeordnetes Turnaround-Signal. In einem solchen Fall befindet sich das erste Zwischenziel im Bereich des GD200 (weekly, aktuell bei ca. 425 USD) gefolgt von den letzten lokalen Tiefs aus 2020/2021 bei ca. 466 USD.

Kann der derzeitige Unterstützungsbereich bei ca. 339 USD jedoch nicht verteidigt werden, droht ein weiterer Rücklauf bis in die Zone von 305 USD.