Chartanalyse AMD: die Gefahr einer SKS - droht ein weiterer Kursabsturz trotz starker Zahlen?
Der US-amerikanische Prozessor-Hersteller AMD (WKN: 863186) veröffentlichte zuletzt seine Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022. Hierbei konnte eine höhere Wachstumsdynamik verzeichnet werden. Demnach belief sich der Umsatz auf 5,887 Mrd. USD und entspricht einem Wachstum von 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um Vorquartal lag das Umsatzplus noch bei 49 Prozent. Auch die eigene Prognose konnte bei der Bruttomarge übertroffen werden. Diese lag bei 48 Prozent und lag somit ebenfalls über dem Vorjahreswert von 46 Prozent. Das operative Ergebnis lag bei 951 Mio. USD und konnte damit um 44 Prozent gesteigert werden. Dr. Lisa SU, AMD Chair und CEO sprach von einem „bedeutenden Wendepunkt auf unserem Weg, AMD zu skalieren und zu transformieren, da wir einen Rekordumsatz erzielten und unsere strategische Übernahme von Xilinx abschlossen“. AMD hat in letzten Quartal den US-Halbleiterhersteller Xilinx übernommen. Xilinx ist ein Anbieter von programmierbaren Prozessoren. Die Aktie konnte nach der Bekanntgabe der Zahlen deutlich zulegen.
Aus charttechnischer Sicht bleibt AMD allerdings weiterhin angeschlagen. Die Gefahr einer potenziellen Umkehrformation einer SKS (Schulter-Kopf-Schulter-Formation) besteht weiterhin. Erst wenn der Widerstand in Form beider Schultern bei 123 USD nachhaltig überwunden werden kann, zählt dieses bärische Szenario als vereitelt. Das charttechnische Bild würde sich allerdings bereits mit einem nachhaltigen Überwinden des Widerstands bei ca. 100 USD deutlich aufhellen. Hier notieren die letzten lokalen Tiefs aus dem Jahre 2020, welche die Nackenlinie der SKS darstellen. Diese werden nochmals mit den letzten lokalen Hochs von Ende 2020 und Anfang 2021 verstärkt. Begünstigt werden könnte diese Szenario durch die massiv überverkaufte Slow Stochastik und dem stark abgebauten MACD-Histogramm.
Sollte jedoch der aktuelle Unterstützungsbereich bei ca. 84 USD nach unten verlassen werden, ist mit einer fortgeführten Abwärtsbewegung bis in die Zone von 72,50 USD bis 64,30 USD zu rechnen. Hier notieren die letzten Tiefs von Ende 2020 und Anfang 2021 in Kombination zum sukzessiv ansteigenden GD200 (weekly).