Der US-Grafikkarten-Hersteller Nvidia (WKN: 918422) hat zuletzt seine Ergebnisse für das abgelaufene erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht und konnte trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds erneut ein hohes Umsatzwachstum bestätigen. Demnach wuchs der Unternehmensumsatz um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf ca. 8,289 Mrd. USD. Das Wachstum verlangsamte sich jedoch im Vergleich zu den Vorquartalen mit einem Wachstum von 53, 50 bzw. 68 Prozent. Die Bruttomarge betrug insgesamt 65,5 Prozent und konnte dadurch im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozentpunkt und im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte gesteigert werden. Allerdings ging das operative Ergebnis um vier Prozent auf 1,868 Mrd. USD zurück.

Insgesamt konnte mit den Zahlen erneut die eigene Prognose übertroffen werden. Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Die Effektivität von Deep Learning zur Automatisierung von Intelligenz treibt Unternehmen in allen Branchen dazu, NVIDIA für KI-Computing zu nutzen. Data Center ist zu unserer größten Plattform geworden, auch wenn Gaming ein Rekordquartal erreicht hat.“ Darüber hinaus bleibt er für die Zukunft positiv gestimmt: „Wir bereiten uns auf die größte Welle an neuen Produkten in unserer Geschichte vor, mit neuen GPU-, CPU-, DPU- und Robotik-Prozessoren, die in der zweiten Jahreshälfte anlaufen. Unsere neuen Chips und Systeme werden KI, Grafik, Omniverse, selbstfahrende Autos und Robotik sowie die vielen Branchen, auf die sich diese Technologien auswirken, erheblich voranbringen."

Aus charttechnischer Sicht konnte sich die Aktie nach den Zahlen insgesamt gut behaupten. Allerdings bleibt die laufende Abwärtsbewegung weiterhin bestehen. Im Laufe der vergangenen Monate musste auch Nvidia im Zuge der allgemeinen Marktschwäche rund 50 Prozent seiner Marktkapitalisierung einbüßen. Inzwischen ergibt sich jedoch eine spannende Ausgangssituation: Nvidia notiert am letzten Haupt-Fibonacci-Korrekturziel der vergangenen Aufwärtsbewegung ausgehend vom Tief von Ende 2019 bzw. Anfang 2020. Dieser Bereich wird durch die letzten Hochs von Anfang 2021 verstärkt. Hier konnte bereits eine erste Stabilisierung (auch nach den Zahlen) eingeleitet werden. Das Verhalten in der Slow Stochastik sowie die MACD-Histogramm begünstigen ein potenzielles Turnaround-Szenario. Das nächste Ziel befindet sich daher bei 207 USD gefolgt von 250 und den aktuellen Allzeithochs.

Sollte sich Nvidia im aktuellen Unterstützungsbereich nicht stabilisieren können, droht ein weiterer Rücklauf bis in die Zone von 125 bis 118 USD. Hier notieren die letzten lokalen Tiefs von Ende 2020 / Anfang 2021 in Kombination zum GD200 (weekly).

Ich habe die laufende Abwärtsbewegung genutzt, um erste langfristige Positionen bei Nvidia aufzubauen.