Chartanalyse Deutsche Telekom: Gefährliche Ausgangssituation - nach 80-Prozent Rallye besser Gewinne sichern?
Die Deutsche Telekom (WKN: 555750) wirkt zunächst eher als ein langweiliges Unternehmen. Wenn man allerdings die Performance der vergangenen zwei Jahre betrachtet, ist diese mehr als beachtlich. Das Unternehmen legte hierbei in der Spitze um mehr als 80 Prozent zu! Zuletzt ist die Deutsche Telekom ebenfalls auf ein neues 52-Wochenhoch ausgebrochen – eigentlich ein bullisches Zeichen.
Allerdings waren in der letzten Zeit beim Unternehmen verschiedene Insider-Transaktionen zu beobachten. Dementsprechend wurde zuletzt mitgeteilt, dass ein Vorstandsmitglied die Kursstärke genutzt hat und ein großes Aktienpaket über die Börse verkaufte. Das Aktienpaket beläuft sich auf 874.772 EUR mit einem Verkaufspreis von rund 19,24 EUR je Aktie. Zuvor hatte ein anderer Vorstand ein Paket mit mehreren Hunderttausend Euro verkauft. Könnte dies als Zeichen einer bevorstehenden Korrektur gedeutet werden?
Aus charttechnischer Sicht beschleunigte sich die Aufwärtsbewegung in den letzten Handelswochen nochmals. Hierbei wurde vor wenigen Monaten der Rücklauf zum GD200 (weekly, aktuell bei ca. 15,40 EUR) als Sprungbrett genutzt, um auf derzeit über 19 EUR anzusteigen. In diesem Zuge konnte auch das letzte lokale Hoch von Anfang/Mitte 2021 überwunden werden. Aus meiner Sicht stellt dieses Hoch derzeit auch weiterhin einen Widerstandsbereich da. Ein nachhaltiger Ausbruch steht hier noch aus.
Bedenklich ist hierbei jedenfalls, dass die Aktie in der vergangenen Handelswoche ein potenzielles Umkehr-Doji oberhalb des oberen Bollinger Bandes generiert hatte. In Kombination dazu ist die Slow Stochastik auf Wochenbasis massiv überkauft und das MACD-Histogramm ist deutlich fortgeschritten. Tritt also in den nächsten Handelstagen sichtbare Schwäche auf, würde das potenzielle Umkehr-Doji bestätigt werden. In einem solchen Fall befindet sich die erste Unterstützungszone im Bereich von 17,80 EUR gefolgt von 16,70 EUR. Das Risiko der Abwärtsbewegung beläuft sich sogar auf einen weiteren Pullback zurück zum GD200 (weekly).
Sollte es der Aktie jedoch gelingen, den genannten Widerstandsbereich nachhaltig nach oben zu durchbrechen, ist der Weg nach oben erstmal frei.