Chartanalyse Netflix: Ist die Party nach den Zahlen vorbei?
Der US-Streaming-Anbieter Netflix (WKN: 552484) hat zuletzt seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekanntgegeben und ein erneut gemischtes Bild melden müssen. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ca. drei Prozent auf 8,19 Mrd. USD. Die Umsatzdynamik lässt damit wieder leicht nach. Im Vorquartal konnte noch ein Anstieg von fast vier Prozent verzeichnet werden. Der Free-Cashflow lag bei 1,34 Mrd. USD (Vorquartal: 2,12 Mrd. USD, Vorjahr: 13 Mio. USD). Insgesamt konnten die zahlenden Abonnenten um 5,89 Millionen auf 238,39 Mio. Nutzer gesteigert werden (Vorquartal: 232,50 Mio. Nutzer). Dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent. Einen Ausblick für Neukunden und Free-Cashflow gab es keinen. Der Umsatz soll um 7,5% zulegen. Bei der Aktie wurden erstmal Gewinne mitgenommen.
Aus charttechnischer Sicht bewegt sich Netflix weiterhin innerhalb eines intakten Aufwärtstrendkanals. Grundsätzlich gilt zwar: solange sich die Aktie inmitten dieses Kanals aufhalten kann, ist mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Allerdings scheiterte bislang ein Ausbruch über den Widerstandsbereich bei ca. 464 USD. Zudem signalisiert die Slow Stochastik einen massiv überkauften Zustand und die Zahlen konnten keine neuen Aufwärtsimpulse liefern. Daher überwiegt in Anbetracht der starken vorangegangenen Aufwärtsbewegung das Risiko von Gewinnmitnahmen. Diese können dazu führen, den Kanal nach unten zu verlassen. Die erste relevante Unterstützung notiert bei 387 USD, gefolgt von 346 und 285 USD. Das Korrekturszenario bleibt intakt, solange sich die Aktie unterhalb der genannten Widerstandszone aufhalten kann. Wird diese nachhaltig und schwungvoll überwunden, befindet sich die nächste Hürde bei ca. 560 USD.
Bevorzugtes Szenario: Short-Einstieg. Absicherung über 464 USD.
Autor: Patrik Uhlschmied