Chartanalyse Bayer: Der Chart des Grauens – wann ist mit einem Turnaround zu rechnen?
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer (WKN: BAY001) musste zuletzt in der Causa Glyphosat einen weiteren Rückschlag einstecken. Demnach sind die Leverkusener zu einer erneuten Schadensersatz-Zahlung in Höhe von 1,5 Mrd. USD an drei Kläger verurteilt worden. Zehntausende Verfahren sind in den USA noch offen. Bayer kündigte an, dieses Urteil anzufechten. Neben diesem Milliarden-Grab gab es weitere Negativschlagzeilen um den ehemaligen Hoffnungsträger Asundexian. Hierbei musste Bayer die Phase 3-Studie des geplanten Gerinnungshemmer aufgrund unterlegener Wirksamkeit vorzeitig abbrechen. Bayer hatte sich mit dem Medikament jährliche Umsätze von rund fünf Milliarden Euro erhofft. Für den Leverkusener Konzern sind neue Medikamente in der Pipeline von elementarer Bedeutung, da Patente der Kassenschlager Xarelto (Gerinnungshemmer) und Eylea (Augenmittel) Mitte des Jahrzehnts auslaufen.
Aus charttechnischer Sicht setzt Bayer nach den Negativschlagzeilen die massive Abwärtsbewegung fort. Inzwischen notieren die Papiere über 70% unter den Höchstständen vor einigen Jahren. Bei der Aktie muss man selbst im Big-Picture sehr weit in die Vergangenheit schauen, um relevante Unterstutzungszonen zu identifizieren. Obwohl sich die Aktie an einer relevanten Unterstützung befindet (ca. 32 Euro) und die Slow Stochastik einen massiven überverkauften Zustand signalisiert, ist derzeit noch nicht mit einem Turnaround zu rechnen. Zu groß sind die Unsicherheiten auf fundamentaler Seite. Daher ist vorerst von einer fortgesetzten Korrektur auszugehen. Die nächsten Zielzonen notieren bei 28,50 und 23,50 Euro. Die Chance auf eine Verbesserung des Big-Pictures (kein Turnaround!) ist erst mit einem deutlichen Anstieg über 40 Euro gegeben.
Bevorzugtes Szenario: Finger weg.
Autor: Patrik Uhlschmied