Chartanalyse Nike: Aktie bricht nach Zahlen massiv ein – jetzt kaufen?
Der US-Sportartikelhersteller Nike (WKN: 866993) gab letzte Woche seine Zahlen für das abgelaufene Quartal bekannt und enttäuschte damit die Anleger. Im Anschluss verlor die Aktie ein Fünftel seiner Marktkapitalisierung. Insgesamt erzielte Nike noch einen Umsatz von 12,6 Mrd. USD. Damit lag das Wachstum lediglich bei zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hierbei verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Wall Street. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 1,01 USD. Erwartet wurden 0,83 USD. Letztendlich musste der CFO jedoch den Ausblick aktualisieren. Für das laufende Quartal wird ein Umsatzrückgang von zehn Prozent erwartet. Auf Gesamtjahresbasis erwartet das Management ebenfalls ein Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Wall Street ging im Vorfeld noch von einem geringfügigen Wachstum von knapp unter einem Prozent aus. Verantwortlich sind die steigende Konkurrenz, schwache Online-Verkäufe, "uneinheitliche Verbrauchertrends" und zunehmende "Makro-Unsicherheiten".
Aus charttechnischer Sicht löste der Abverkauf bei der Nike-Aktie ein erneutes übergeordnetes Verkaufssignal aus. Die Aktie konnte den ehemaligen Unterstützungsbereich von 81 USD nicht verteidigen. Damit fiel Nike unter das letzte lokale Tief der laufenden Korrektur. Der Abwärtstrend wird fortgesetzt. Die nächste übergeordnete Zielzone erstreckt sich von 60 bis 66 USD und wird durch den GD200 (monthly) verstärkt. Die Slow Stochastik signalisiert inzwischen zwar eine überverkaufte Situation, kann sich bisher jedoch noch nicht stabilisieren. Daher stützt der Oszillator die laufende (Abwärts-)Trendstärke. Ich bleibe an der Seitenlinie und sehe weiterhin kein sinnvolles Chance-Risiko-Verhältnis. Einen antizyklischen Long-Einstieg kann ich mir in der genannten Unterstützungszone vorstellen. Im Big-Picture hellt sich das Bild derzeit jedoch erst wieder auf, wenn die Aktie über das letzte lokale Hoch bei ca. 97 USD ansteigen kann. In einem solchen Fall befindet sich dann das nächste Ziel bei 125 USD. Eine schnelle Erholung ist derzeit jedoch schwer vorstellbar.
Bevorzugtes Szenario: Abwarten.
Autor: Patrik Uhlschmied