Der US-Chiphersteller Intel (WKN: 855681) steht am Scheideweg und durchläuft derzeit wohl die schwierigste Zeit in der 56-jährigen Unternehmensgeschichte. Die massiven Verluste zwingen Intel strategischen Optionen für seine Geschäftsbereiche einzuleiten. Hierfür wurde ein renommierter Investmentbanker angeheuert. Diskutiert werden diverse Szenarien, darunter eine Aufteilung zwischen Produktions- und Fertigungsgeschäft. Ebenfalls wird eine Aufspaltung des Foundry-Geschäftes in Erwägung gezogen. Morgan Stanley und Goldman Sachs haben zu Möglichkeiten beraten, welche ebenfalls mögliche Fusionen oder Übernahmen umfassen könnten. Zuletzt wurde erneut ein schlechtes Quartalsergebnis bekanntgegeben, woraufhin die Aktie auf den niedrigsten Stand seit 2013 gefallen ist. Zudem kündigte das Unternehmen zuletzt an 15.000 Stellen abzubauen, die Investitionen zu kürzen und die Dividende auszusetzen.

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die Intel-Aktie weiterhin innerhalb eines Abwärtstrends. Diese Korrektur beschleunigte sich im August nochmals. Obwohl die Slow Stochastik inzwischen eine massiv überverkaufte Situation signalisiert, ist im Big-Picture noch nicht mit einem Ende der Abwärtsbewegung zu rechnen. Eine erste Stabilisierung im Unterstützungsbereich zwischen 17 und 20 USD ist vorerst jedoch wahrscheinlich. Kann diese Zone allerdings nicht verteidigt werden, befindet sich die nächste Auffangzone im Big-Picture bei ca. 12,70 USD – den Tiefs aus dem Jahre 2009. Das Big-Picture hellt sich erst wieder auf, wenn die Aktie nachhaltig über 28 USD ansteigen kann. Dann befindet sich der nächste Widerstand bei 37 USD. Ich bleibe an der Seitenlinie und sehe bei der Aktie keinen Handlungsbedarf.

Bevorzugtes Szenario: Abwarten.

Autor: Patrik Uhlschmied