Der deutsche Automobilhersteller BMW (WKN: 519000) hat zuletzt seine Jahresprognose korrigieren müssen. Zusätzliche Belastungen sieht BMW aufgrund von Auslieferungssperren und Rückrufaktionen im Zusammenhang mit dem von einem Lieferanten zugelieferten Bremssystems. Betroffen sind über 1,5 Millionen Fahrzeuge, was zu Belastungen im hohen dreistelligen Millionenbereich führt. Zudem wirkt sich auch weiterhin die zurückhaltende Nachfrage in China auf das Absatzvolumen aus. Insgesamt erwartet BMW einen leichten Rückgang bei den Auslieferungszahlen gegenüber dem Vorjahr. Zuvor wurde noch ein geringfügiger Anstieg in Aussicht gestellt. Ebenfalls rechnet BMW mit einem Rückgang der EBIT-Marge von 8 bis 10% auf 6 bis 7%. Der Free-Cashflow soll sich dennoch im positiven Bereich auf 4 Mrd. Euro belaufen (zuvor: mehr als 6 Mrd. Euro).

Aus charttechnischer Sicht könnte es sich bei dem Abverkauf nach der Senkung der Jahresprognose um einen finalen Sell-Off gehandelt haben. BMW konnte beim Unterstützungsbereich von 70 Euro eine erste Gegenbewegung einleiten. Dieser wird durch den GD200 (monthly) verstärkt. Gelingt nun der Anstieg über 78 Euro, befindet sich der nächste Widerstand bei 89 Euro, gefolgt von 100 und 113 Euro. Die massiv überverkaufte Situation in der Slow Stochastik könnte für einen potenziellen antizyklischen Einstieg sprechen. Fällt BMW hingegen nachhaltig unter 70 Euro, notiert die nächste übergeordnete Unterstützung erst bei 58 Euro, gefolgt von 45 Euro. Das Big-Picture bleibt aufgrund des Ausbruchs über den Abwärtstrend von 2020/2021 derzeit noch bullisch.

Bevorzugtes Szenario: Long-Einstieg über 78 Euro. Absicherung unter 70 Euro.

Autor: Patrik Uhlschmied